Die Kostfeder - Der Blog der Kostrunde

Philosophierend dem Genuss verschrieben

Hier schreibt die Kostfeder über Ihre Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke, welche sie auf den Erkundungstouren durch Österreich sammelt. Begegnungen mit interessanten Persönlichkeiten finden sich hier genauso wie spannende Kochlektüre und Produkte.

Viel Spaß beim Lesen!

Die Baumpresse

Ein Denkmal der Österreichischen Weinkultur

Der besuchte Partnerbetrieb, das seit 1620 bestehende Weingut Roland Minkowitsch, ist eines der letzten weltweit, das die gesamte Produktion heute noch mit der Baumpresse verarbeitet. Die aus gediegener Eiche gefertigte 8,40 m lange Baumpresse ist seit 1820 im Einsatz und liefert qualitativ hochwertige Weißweine. Die handverlesenen, frischen Trauben werden mit gleichbleibend niedrigem Druck schonend und langsam kalt gepresst.

Wie wird mit der Baumpresse gearbeitet?
Zunächst wir der Presskorb mittels der darüber liegenden Maischehochbehälter gefüllt. Beim Pressen drücken der bewegliche Pressbaum und das Gewicht des Presssteins mittels Hebelwirkung auf das Lesegut. Durch Schub- und Brust-Riegel wird der Pressbaum der Höhe nach fixiert. Der Presskorb steht auf einem Pressboden über den der Most in den sogenannten Mostgrand abfließt, welcher heute aus Edelstahl gefertigt ist. Durch ein natürliches Gefälle kann der Most ohne Pumpvorgang in den Keller für die Weinbereitung ablaufen.

Der Pressbaum, auch Hengst genannt, wird durch den fast zwei Tonnen schweren Press-Stein heute nicht mehr händisch mittels hölzerner Spindel gehoben bzw. gesenkt, sondern durch eine elektrobetriebenen Südbahnwinde. Weil die Traubenkämme und -kerne dabei nicht zermahlen und beschädigt werden, ist der Most extrem gerbstoffarm und nährstoffreich.Das Traubengerüst dient als Saftablauf und der Most wird durch den Presskuchen vorfiltriert, Trubstoffe werden zurück gehalten.

Der im Presskorb verbliebene Presskuchen wird mit der Hand aufgelockert und je nach Traubensorte noch einmal gepresst. Durch dieses Zerklüften des Presskuchens und Wiederbefüllung, Scheitern genannt, kann der Pressvorgang bis zu 12 Stunden dauern. Als natürlicher Dünger findet der Presskuchen in den Weingärten seine letzte Bestimmung und der natürliche Kreislauf ist geschlossen.

Das Weingut mit ca. 12 ha Rebfläche wird in der 14. Generation von Martin und Blandine Minkowitsch mit einer Spezialisierung auf Weißwein bewirtschaftet. Das schonendste aller Pressverfahren mit der Baumpresse von 1820 ist das unverwechselbare Charakteristikum des Weinguts. Weltweit ist es damit eines der letzten Weingüter, das diese Verarbeitung für die gesamte Produktion anwendet. Dabei wird zugunsten hoher Qualität auf hohe Ausbeuten verzichtet. Das hohe Durchschnittsalter der Rebstöcke (zwischen 40 und 60 Jahre), lässt besonders in trockenen Jahren herausragende Weine zu. Die einzigartige Aroma-Ausprägung der Weine wird durch Lehm-Löss-Boden und kühle Nächte begünstigt.

Besuchen Sie das Weingut Minkowitsch im Rahmen unseres Weinviertel-Programms "Honig-, Wildsch-, Weiss-wein".

Fotoquelle: RM Weingut

Autor: Kostfeder Hari Hittinger am 4.02.2022
Tags: Wein Tradition

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Die Baumpresse

Ein Denkmal der Österreichischen Weinkultur

Der besuchte Partnerbetrieb, das seit 1620 bestehende Weingut Roland Minkowitsch, ist eines der letzten weltweit, das die gesamte Produktion heute noch mit der Baumpresse verarbeitet. Die aus gediegener Eiche gefertigte 8,40 m lange Baumpresse ist seit 1820 im Einsatz und liefert qualitativ hochwertige Weißweine. Die handverlesenen, frischen Trauben werden mit gleichbleibend niedrigem Druck schonend und langsam kalt gepresst.

Wie wird mit der Baumpresse gearbeitet?
Zunächst wir der Presskorb mittels der darüber liegenden Maischehochbehälter gefüllt. Beim Pressen drücken der bewegliche Pressbaum und das Gewicht des Presssteins mittels Hebelwirkung auf das Lesegut. Durch Schub- und Brust-Riegel wird der Pressbaum der Höhe nach fixiert. Der Presskorb steht auf einem Pressboden über den der Most in den sogenannten Mostgrand abfließt, welcher heute aus Edelstahl gefertigt ist. Durch ein natürliches Gefälle kann der Most ohne Pumpvorgang in den Keller für die Weinbereitung ablaufen.

Der Pressbaum, auch Hengst genannt, wird durch den fast zwei Tonnen schweren Press-Stein heute nicht mehr händisch mittels hölzerner Spindel gehoben bzw. gesenkt, sondern durch eine elektrobetriebenen Südbahnwinde. Weil die Traubenkämme und -kerne dabei nicht zermahlen und beschädigt werden, ist der Most extrem gerbstoffarm und nährstoffreich.Das Traubengerüst dient als Saftablauf und der Most wird durch den Presskuchen vorfiltriert, Trubstoffe werden zurück gehalten.

Der im Presskorb verbliebene Presskuchen wird mit der Hand aufgelockert und je nach Traubensorte noch einmal gepresst. Durch dieses Zerklüften des Presskuchens und Wiederbefüllung, Scheitern genannt, kann der Pressvorgang bis zu 12 Stunden dauern. Als natürlicher Dünger findet der Presskuchen in den Weingärten seine letzte Bestimmung und der natürliche Kreislauf ist geschlossen.

Das Weingut mit ca. 12 ha Rebfläche wird in der 14. Generation von Martin und Blandine Minkowitsch mit einer Spezialisierung auf Weißwein bewirtschaftet. Das schonendste aller Pressverfahren mit der Baumpresse von 1820 ist das unverwechselbare Charakteristikum des Weinguts. Weltweit ist es damit eines der letzten Weingüter, das diese Verarbeitung für die gesamte Produktion anwendet. Dabei wird zugunsten hoher Qualität auf hohe Ausbeuten verzichtet. Das hohe Durchschnittsalter der Rebstöcke (zwischen 40 und 60 Jahre), lässt besonders in trockenen Jahren herausragende Weine zu. Die einzigartige Aroma-Ausprägung der Weine wird durch Lehm-Löss-Boden und kühle Nächte begünstigt.

Besuchen Sie das Weingut Minkowitsch im Rahmen unseres Weinviertel-Programms "Honig-, Wildsch-, Weiss-wein".

Fotoquelle: RM Weingut

Autor: Kostfeder Hari Hittinger am 4.02.2022
Tags: Wein Tradition